Gut für Ihren Darm sorgen - mit Emilia de Vries

Ein Gespräch mit Orthomolekulartherapeutin, Emilia de Vries 

Wie geht es Ihnen? Und Ihrem Darm? Diese Fragen haben mehr miteinander zu tun, als man vielleicht denken würde. Die Orthomolekulartherapeutin und Erfahrungsexpertin Emilia de Vries teilt praktische Tipps, auffallende Beispiele aus ihrer Praxis und unverzichtbare Infos über Ihre Verdauung.

Über Emilia de Vries

  • Emilia de VriesOrthomolekulartherapeutin
  • Erfahrungsexpertin auf dem Gebiet von Magen- und Darmproblemen
  • Spezialgebiete: Reizdarmsyndrom und SIBO (Small intestinal bacterial overgrowth) bzw. Dünndarmfehlbesiedlung.
  • Leidenschaften: Gehirn-Darm-Achse und Geist-Körper-Verbindung
  • Eigene Praxis in Amsterdam
  • Online D.A.R.M.-Programm

 

Emilia, woher kommt Ihre Leidenschaft für den Darm?

Mit 15 Jahren hatte ich eine Lebensmittelvergiftung, und ab diesem Zeitpunkt konnte ich Fleisch nicht mehr richtig verdauen. Als ich 16 war, hatte ich bereits drei Magenspiegelungen hinter mir, weil ich Probleme mit meiner Magensäure hatte. Seitdem litt ich unter schweren Magen- und Darmbeschwerden.

Ein paar Jahre später kam ich zu einem Ganzheitsmediziner, der mir endlich helfen konnte. Ärzte im Krankenhaus gaben mir Magensäurehemmer und erklärten mir, dass ich lernen müsse, damit zu leben. Aber in der Ganzheitsmedizin fand ich heraus, wie viel noch möglich war. So erwies sich SIBO (Small intestinal bacterial overgrowth) oder Dünndarmbesiedlung als wichtiges Puzzlestück bei der Lösung meiner Magen- und Darmbeschwerden.

In Europa ist noch viel zu wenig über SIBO bekannt, allerdings gibt es sehr viele Menschen mit Magen- und Darmproblemen. Ich wollte Menschen bewusst machen, dass viele Beschwerden stark vermindert oder sogar gelöst werden können, wenn man SIBO behandelt. Und so ist meine Leidenschaft aus meiner eigenen Geschichte entstanden ... 

Und jetzt haben Sie Ihre eigene Praxis als Orthomolekulartherapeutin, wie schön! Mit welchen Beschwerden kommen die Menschen zu Ihnen?

Ich bin auf Magen- und Darmbeschwerden sowie SIBO spezialisiert. Meine anderen Leidenschaften sind die Gehirn-Darm-Verbindung und die Geist-Körper-Verbindung. Menschen kommen mit damit zusammenhängenden Beschwerden zu mir, z.B. Bauchschmerzen, Sodbrennen, Übelkeit, Blähbauch, Durchfall oder Verstopfung. Aber ich sehe auch regelmäßig Menschen mit kognitiven Beschwerden, wie Depression, Ängsten oder Stress.

Geben sich Menschen zu oft mit einer schlecht funktionierenden Verdauung zufrieden?

Bedauerlicherweise ja. Viele Menschen mit chronischen Magen- oder Darmbeschwerden denken, dass man nichts dagegen tun kann. Aber nicht weniger als 1,5 Millionen Niederländer haben die Diagnose Reizdarmsyndrom. Das ist viel, und häufig kann mehr daran getan werden als man denkt. Es gibt mehr als nur die Ballaststoffbeutel, die Menschen oft vom Hausarzt bekommen. Das ist meine Mission: Wissen teilen und Menschen auf die Möglichkeiten aufmerksam machen.

Was ist SIBO und warm ist es wichtig?

SIBO ist eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms. Die Funktion des Dünndarms ist der Abbau von Nährstoffen, also das Verdauen der Nahrung. Im Dünndarm darf nicht zu viel Darmflora (Darmbakterien) vorhanden sein, denn diese muss sich im Dickdarm konzentrieren.

Wenn man an einer Fehlbesiedlung im Dünndarm leidet, werden diese Bakterien gleichermaßen Ihren Nahrungsbrei ‚mit-essen'. Dann entsteht erhebliche Gasbildung, und Menschen mit SIBO klagen deshalb auch oft über einen aufgeblähten Bauch oder müssen viel rülpsen.

Durch SIBO können auch mikroskopische Schäden im Darmgewebe entstehen und Probleme mit der Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen. Auch Müdigkeit kommt bei SIBO häufig vor. SIBO hängt also nicht nur mit dem Magen und Darm zusammen, sondern kann viel sekundäre Beschwerden bewirken.

Auffallend: verschiedene Studien zeigen, dass bis zu 84% der Menschen mit Reizdarmsyndrom (RDS) auch an SIBO leiden. Obwohl das sehr viel ist, kann SIBO glücklicherweise behandelt werden. Es kann hartnäckig sein, aber es ist möglich, es wieder völlig loszuwerden. Und das gibt Grund zur Hoffnung, denn bei RDS hört man oft, dass man nichts dagegen tun kann und dass man das ganze restliche Leben darunter leiden wird. Aber wenn man weiß, dass SIBO die zugrundeliegende Ursache sein könnte und diese behandelt wird, sieht man oft, dass Reizdarmbeschwerden abnehmen oder selbst verschwinden.

Hat das Reizdarmsystem neben SIBO noch weitere zugrundeliegende Ursachen?

  • Dysbiose (Ungleichgewicht) des Dickdarms. Dabei hat man zu viel schlechte Flora (krankheitserregende Bakterien) oder zu wenig gute Flora.
  • Leaky-Gut-Syndrom Dies sind mikroskopische Schäden der Darmschleimhaut, wodurch Stoffe aus dem Darm in die Blutbahn gelangen und dort verschiedene Immun- oder Entzündungsreaktionen verursachen können. Das kann zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Kopfschmerzen oder Müdigkeit führen.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Wenn Menschen andauernd essen, was sie nicht vertragen, kann das zahlreiche Beschwerden auslösen. Ein häufig vorkommendes Beispiel ist Gluten.
  • Trauma und Stress

Wie verursachen Trauma und Stress Darmbeschwerden und selbst RDS?

Es gibt drei Arten von Stress:

1.    Emotionaler Stress, beispielsweise vor einer Prüfung oder weil man finanzielle Probleme hat.

2.    Chemischer Stress, beispielsweise wenn man neben einer Fabrik mit vielen Abfallstoffen wohnt oder bestimmte Arzneimittel einnimmt.

3.    Körperlicher Stress, beispielsweise, wenn man sich ein Bein bricht.

Wenn der Körper chronischen Stress hat, erfordert dies vor allem von den Gliedmaßen viel Energie. Der Fokus liegt bei chronischem Stress nämlich auf Überleben, Kämpfen oder Flüchten. Wenn der Körper angespannt ist, sind Verdauung und Fortpflanzung die letzte Priorität. Frauen mit chronischem Stress leiden häufig nicht nur an Verdauungsbeschwerden, sondern haben beispielsweise auch eine sehr unregelmäßige Menstruation.

Im ‚Fight or flight’-Modus ist die Verdauung nicht wichtig. Viele Verdauungsfunktionen werden dann reduziert. Die Magensäure wird weniger, Enzymfunktionen werden schwächer und die Zusammensetzung des Darmmikrobioms (Bakterien) wird ebenfalls schlechter. Also werden die guten Bakterien weniger und die krankheitserregenden Bakterien werden mehr.

Interessante Studie: bei Studenten in einer Prüfungswoche hat der Stress rasch Einfluss auf den Darm Die guten Bakterien (Laktobazillen und Bifidobakterien) nehmen signifikant schnell ab und die krankheitserregenden Bakterien und Entzündungsprozesse nehmen zu.

Was bedeutet die Gehirn-Darm-Achse und die Körper-Geist-Verbindung?

Eine ganze Menge unseres Wohlbefindens ist mit unserem Darm verbunden. Sehen wir uns beispielsweise unser Glückshormon an - Serotonin. 90% des Serotonins in Ihrem Körper werden in Ihrem Darm produziert. Serotonin ist auch für die Darmbewegungen verantwortlich (Peristaltik).

Es ist ungeheuer spannend, den Einfluss unserer Darmfunktion auf unser Gehirn zu untersuchen. Und welchen Einfluss hat unser Gehirn auf unseren Darm? 

Die Geist-Körper-Verbindung untersucht den Einfluss unseres Gehirns, unserer Gedanken, unserer Emotionen und unseres Verhaltens auf unsere gesamte Gesundheit und unsere Zellen.

Was muss ich noch über die Gehirn-Darm-Achse wissen?

Der Darm und das Gehirn kommunizieren permanent miteinander. Dabei handelt es sich um eine Zweirichtungskommunikation, wobei 90% vom Darm zum Gehirn fließen. Diese Seite der Autobahn ist gleichermaßen breiter als umgekehrt (vom Gehirn zum Darm). Diese Verbindung ist wichtig, weil Studien nachweisen, dass Stress einen negativen Einfluss auf die guten Darmbakterien hat. Wenn dieses Gleichgewicht in Ihrem Darm nicht stimmt, sinkt auch die Produktion von Neurotransmittern, die Sie benötigen, um sich wohlzufühlen. Nicht nur Serotonin, sondern auch Dopamin und GABA (Neurotransmitter, durch den Sie sich ruhiger fühlen) werden in Ihrem Darm produziert.

Stress hat folglich einen großen Einfluss auf Ihren Darm, und dieser hat wiederum Auswirkungen auf Ihre Neurotransmitter, die ihrerseits Einfluss auf Ihr Wohlbefinden haben. Wenn Menschen also viele ‚gehirnbezogene' Beschwerden haben, wie z.B. Angst, Stress oder Depression müssen sie sich auch mit der Gesundheit ihres Darms beschäftigen. Dort kann häufig noch enorm viel bewirkt werden.

Beispiele:

  • Tamara (46) litt seit ihrem 16. Lebensjahr an chronischem Durchfall. Sie musste 7 Mal täglich, in unerwarteten Momenten, auf die Toilette. Sie hatte schon so viele Ärzte und Therapeuten gesehen, aber niemand fand eine Lösung. Was zeigte sich? Ihre Beschwerden begannen, nachdem sie im Alter von 16 Jahren mit einer Pistole bedroht und überfallen wurde. Das ist ein Trauma, das im Körper und im Darm gespeichert ist, und das behandelt werden muss. Tamara hat 30 Jahre nur mit Ernährung und Nahrungsergänzungsmitteln versucht, ihr Problem zu lösen, aber in diesem Fall spielte die Geist-Körper-Verbindung eine große Rolle. Bitte beachten Sie: das bedeutet nicht, dass sie sich ihre Beschwerden ‚einbildet', sondern dass sich in dieser Nacht in der Zellstruktur ihres Körpers etwas verändert hat. Das Trauma hat sie physisch verändert.
  • Marco (28) leidet an Darmbeschwerden und ausgeprägter Platzangst. Die Platzangst begann einen Tag, nachdem er eine Lebensmittelvergiftung hatte. Nach einer umfangreichen Untersuchung zeigte sich, dass er verschiedene Ungleichgewichte im Darm hatte, worunter Leaky-Gut und Entzündungen. Seit diese behandelt wurden, hat sich seine Platzangst bereits um einiges gebessert.

Es funktioniert also in beiden Richtungen:

•    Man behandelt das Trauma und der Darm funktioniert besser.

•    Man behandelt den Darm und die Ängste nehmen ab. 

 

Wie können kognitive Beschwerden in Folge von Darmproblemen in der Praxis behandelt werden?

Mit Probiotika, weil diese einen Einfluss auf die Neurotransmitter haben, die im Darm produziert werden (Psychobiotika). So können Probiotika einen positiven Einfluss auf Ängste und Depression ausüben.

Ebenso wichtig: zugrundeliegende Ursachen untersuchen, wie beispielsweise Entzündungen oder Leaky-Gut-Syndrom, und diese behandeln.

Womit beginnen Sie am besten, wenn Sie schon lange Probleme mit Ihrer Verdauung haben?

Bei der Ernährung, denn sie ist der Benzin unseres Körpers und wird von vielen noch immer unterschätzt. Ernährung nährt buchstäblich jede Zelle in ihrem Körper und hat einen enormen Einfluss auf Ihr gesamtes System. 

Menschen möchten immer wissen, welche Nahrungsmittel ‚gut' oder ‚schlecht' sind, aber das ist eigentlich sehr nuanciert. Handelt es sich um jemand mit einem gesunden Darm oder jemand mit beispielsweise SIBO?

Ein Beispiel dieser Nuance: Ballaststoffe (Präbiotika) sind gut für Ihren Darm, das ist allgemein bekannt. Aber wenn Menschen an SIBO leiden, haben sie ein Problem mit einer bakteriellen Fehlbesiedlung. Wenn man dann Präbiotika oder ballaststoffreiche Nahrungsmittel zu sich nimmt, wie z.B. Brokkoli, Zwiebel, Linsen, Bohnen, Knoblauch, ... kann dies noch viel mehr Gasbildung verursachen und den Bauch anschwellen lassen. Wenn man also zu viel Darmflora an der falschen Stelle hat (im Dünndarm), kann eine erhöhte Ballaststoffzufuhr den Zustand noch verschlimmern. Im Allgemeinen ist Vollkornreis viel gesünder, aber Menschen mit SIBO reagieren besser auf weißen Reis, der weniger Ballaststoffe enthält. Für Menschen mit einem gesunden Darm sind Ballaststoffe allerdings sehr gut, um die positiven Darmbakterien zu nähren.

Probiotika sind schwer verdauliche Ballaststoffe, die auch als FODMAPs bezeichnet werden. Das sind bestimmte Kohlenhydrate, die Gasbildung bewirken können, weil die Darmflora ‚mit-isst'. FODMAPs befinden sich in verschiedenen Nahrungsmitteln und können vom Menschen schwer abgebaut werden. An sich sind FODMAPs ‚gut’, weil es präbiotische Ballaststoffe sind. Wenn man jedoch an SIBO leidet, können diese Ballaststoffe mehr Gasbildung und Probleme verursachen.



Müssen Menschen mit SIBO FODMAps vermeiden?

Ich empfehle ihnen sowieso nicht, FODMAPs für immer zu vermeiden, denn man muss seine Darmflora nähren.  Aber für Menschen mit SIBO ist es tatsächlich sinnvoll, sich zuerst an eine bestimmte Diät zu halten, die weniger dieser schwer abbaubaren Ballaststoffe enthält, um dem Darm mehr Ruhe zu gönnen. Gleichzeitig ist es von entscheidender Bedeutung, die zugrunde liegende Ursache in Angriff zu nehmen. SIBO behandelt man mit (natürlichen) Antibiotika, aber nicht nur mit Ernährung.

Ich habe geprüft, welche Darmdiät für bestimmte Beschwerden am besten ist. Die Low-FODMAP-Diät ist ziemlich gut: sie ist gut untersucht und funktioniert bei vielen Menschen sehr gut. Aber ich war nicht 100% zufrieden mit der Diät. Ich wollte wissen, warum bestimmte Lebensmittel erlaubt oder verboten waren. Auch wenn man sich völlig an Low-FODMAP hält, ist es noch möglich, Dinge zu essen, die entzündungsfördernd oder nicht gut für Ihren Bauch sind. Deshalb habe ich vor einigen Jahren meine eigene Darmdiät entwickelt. Ich habe zwei Jahre daran gearbeitet und viel geforscht. Damit helfe ich jetzt vielen Menschen, und die Ergebnisse sind vielversprechend.

Der Unterschied zwischen meiner Darmdiät und Low-FODMAP ist, dass sie auf drei Pfeilern  beruht, anstatt nur auf einem Pfeiler:

•    Wenig gasbildende Ballaststoffe (Low FODMAP)

•    Entzündungshemmend

•    Die am häufigsten vorkommenden Nahrungsmittelunverträglichkeiten vermeiden

                     o    Ei

                     o    Milch

                     o    Gluten



Arbeiten Sie in Ihrer Praxis mit Nahrungsergänzungsmitteln?

•    Probiotika können wichtig sein, um die Darmflora im Gleichgewicht zu halten.

•    Verdauungsenzyme

•    Nahrungsergänzungsmittel, um die Magensäure zu stärken und saurer zu machen.

•    Entzündungshemmende Nahrungsergänzungsmittel:

                      o    Fischöl (Omega-3)

                      o    Kurkuma

Ist es wichtig, seinem Darm etwas Ruhe zu gönnen, und falls ja, wie?

Es ist sicherlich notwendig, seinem Darm Ruhe zu gönnen. Es muss ein Gleichgewicht vorliegen. Ihr Magen und Ihr Darm brauchen auch Ruhe. Ein wichtiger Tipp ist es, nicht permanent zwischendurch zu essen. Denn dann ist Ihr Magen und Ihr Darm ständig mit dem Verdauen beschäftigt. Ich empfehle, drei Hauptmahlzeiten pro Tag zu essen, oder vier, wenn man einen langen Tag hat.

Im Dünndarm befindet sich der ‚Migrierende motorische Komplex’, eine Art Reinigungsfunktion, die für die Peristaltik sorgt. Wenn Sie jedoch essen, liegt diese Reinigungsfunktion still. Wenn Sie nur dreimal täglich essen, bewegt sich dieser migrierende motorische Komplex alle paar Stunden. Das ist positiv, denn er sorgt für das Aufräumen von Nahrungsbrei und Bakterien. Nicht zu häufig essen ist also wichtig, um SIBO zu behandeln und zu vermeiden.

Ebenfalls wichtig: nicht unmittelbar vor dem Schlafengehen essen. Ihr Magen und Ihr Darm brauchen diese Zeit, um zur Ruhe zu kommen und sich zu erholen. Dabei kann es auch zu einem besseren Schlaf verhelfen.

Intervallfasten kann dem Darm mehr Ruhe zum Regenerieren geben. Wenn Sie beispielsweise nach dem Abendessen um 19.30 Uhr nichts mehr essen und am nächsten Tag um 9 Uhr frühstücken, liegen dazwischen mehr als 12 Stunden, und das ist sehr empfehlenswert. Bitte beachten Sie jedoch, dass extremes Intervallfasten, wobei Sie sehr lange fasten und dann viel auf einmal essen, für Ihre Verdauung sehr wohl belastend sein kann.

Kann ich anhand meines Stuhlgangs sehen, wie es meinem Darm geht, und worauf muss ich achten?

Ein guter Stuhl muss braun sein und eine Art Schlange bilden, in einer Form. Er muss fest sein, nicht breiig und nicht körnig. Er darf nicht zu hart sein, denn dann sind Sie verstopft. Der Stuhlgang muss einfach und schmerzlos erfolgen, und der Stuhl darf nicht an der Toilette kleben. Das ist ein Hinweis darauf, dass er zu viel Fett enthält. Er darf auch nicht übermäßig stinken. Gelber, grüner, schwarzer oder blutiger Stuhl ist ein Zeichen, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Ein- oder zweimal täglicher Stuhlgang ist ideal. Weniger als einmal täglich ist zu wenig.

Emilias ultimative praktische Tipps für einen gesunden Darm

•    Trinken Sie nicht beim Essen. Damit verdünnen sie Ihre Magensäfte; trinken Sie eine Viertelstunde vor und nach dem Essen am besten nichts.

•    Kombinieren Sie Obst nicht mit anderen Lebensmitteln. Wenn Sie beispielsweise Schinken mit Melone kombinieren, kann dies für Gärung sorgen. Obst wird sehr schnell verdaut und kann den Magen nach einer halben Stunden schon wieder verlassen haben, aber Schweinefleisch kann dafür 4 oder 5 Stunden brauchen. Wenn Sie Obst nur mit anderem Obst kombinieren, tritt weniger Gärung und Gasbildung auf.

•    Essen Sie nicht, wenn Sie Stress haben. Entspanntes Essen ist sogar noch wichtiger als ausreichendes Kauen. Eine Studie untersuchte Amylase im Speichel; das ist das Enzym, das Kohlehydrate abbaut. Bei Stress während des Essens gibt es viel weniger Amylase, sogar wenn Sie sehr gut kauen.

•    Tipp: um vor dem Essen zur Ruhe zu kommen, können Sie eine ‚Nervus vagus'-Übung machen. Der Nervus vagus ist ein wichtiger Nerv, der von Ihrem Darm bis in Ihr Gehirn läuft. Dieser möchte Sie zur Ruhe bringen, damit Ihre Magensäure, Verdauungsenzyme und Schleimbildung besser funktionieren. Machen sie zehn Minuten vor der Mahlzeit sechs Atemzüge pro Minute. Das bringt Ihren Körper zur Ruhe und hilft dabei, ihn in einen ‚parasympathischen Zustand' zu versetzen. Das ist der Zustand der Entspannung und Ruhe. Das Umgekehrte ist der sympathische Zustand (Stress und Wachsamkeit).

                     o    Myriam hatte jedes Mal, wenn sie etwas aß, Magenbeschwerden. Es fühlte sich an, als ob ihr Essen acht Stunden lang                             feststeckte. Die Nervus vagus-Übung erwies sich als sehr hilfreich. Die Atemübung dreimal täglich vor der Mahlzeit                                     brachte ihre Verdauung wieder in Bewegung.

„Manchmal können Tipps ganz einfach klingen, sind aber sehr wohl in der Lage, jemandes Leben zu verändern - man muss sie einfach befolgen. Nicht denken: ‚Ach, das funktioniert doch nicht", sondern einfach tun."

Wie erreichen Sie Ihre Mission, um Menschen mit Reizdarmsyndrom zu helfen?

Meine Praxis war komplett voll und das fand ich unangenehm, weil ich viel mehr Menschen helfen wollte. 10 bis 15% der Menschen leidet an Reizdarmsyndrom und das sind 50% zu viel. Deshalb habe ich ein Online-Programm entwickelt, in dem ich den Menschen dieselben Informationen geben kann, die ich auch im Einzelgespräch gebe. Das ist das D.A.R.M.-Programm und es hat 4 Phasen aus der Darmtherapie:

•    Entgiften

•    Nachfüllen

•    Reinigen

•    Modulieren

Im D.A.R.M.-Programm habe ich alles, was ich bereits jahrelang im Einzelgespräch erkläre, in Videomodule umgesetzt. So kann ich die Menschen zuhause Schritt für Schritt begleiten. Das Programm ist möglicherweise etwas für Sie, wenn Sie an Beschwerden leiden und Fragen haben, z.B.:

•    Was ist mit meiner Verdauung los?

•    Wie finde ich die zugrunde liegenden Ursachen meiner Beschwerden heraus?

•    Welche Mikrobiomtests können für mich relevant sein?

•    Welche Nahrungsmittelergänzung kann für mich wirken?

•    Wie funktioniert die Darmdiät?

Interessant? Alles über Emilia de Vries und ihr Darmprogramm entdecken Sie auf ihrer Website: www.allwayshealthy.nl